Vom Tahrir-Platz zur Puerta del Sol

Fünf Thesen über die neuen Protestbewegungen

Erschienen in „Analyse & Kritik“: https://www.akweb.de/ak_s/ak562/26.htm

Der Funke springt über! Die Revolte, die jahrzehntelang gefestigte Herrschaftsregime hinwegfegte, breitet sich fast in der Geschwindigkeit von Twitternachrichten in der arabischen Welt aus. Nun weitete sie sich überraschend mit ihren spezifischen Ausdrucksweisen und Formen auf den südeuropäischen Raum aus. Dabei galt der europäische Sozialstaat vielen AktivistInnen in arabischen Ländern als Modell. Weil ihre Revolte zum Vorbild für die Bewegung von Menschen in Europa geworden ist, reiben sich viele von ihnen nun verwundert die Augen.

Schon 2010 brachen in Europa Kämpfe aus. Auch in den USA erleben wir ein neues Aufflammen sozialer Auseinandersetzungen. Das Neue: Es gibt einen gemeinsamen Rahmen, eine gemeinsame Deutung, eine gemeinsame Identifikation dieser Proteste. Er gründet auf der Krise der kapitalistischen Globalisierung. Kaum zu überschätzen ist dabei, dass dieser neue Rahmen aus dem Orient kommt, aus den „Badlands“, dem Schlachtfeld des Bösen, das eigentlich als Kulisse für den „Kampf der Kulturen“ vorgesehen war.

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